Die Entdeckungen der Technik wurden auch für Kriegs- und Belagerungsmaschinen genutzt. Man muss bedenken, dass im Mittelalter kleinere und größere militärische Gefechte an der Tagesordnung waren. Das Rittertum bildete zusammen mit dem Klerus das Fundament der Gesellschaft. Deshalb wurden verschiedene Vorrichtungen für den effektiven und reibungslosen Verlauf von Kriegshandlungen und Belagerungsangriffen auf Städte konstruiert. Die Technik kam den kämpfenden Parteien schnell zur Hilfe – ein Beispiel hierfür ist die in unserem Park präsentierte Wurfmaschine. Diese bereits im Altertum bekannte Vorrichtung wurde meistens bei der Belagerung von Städten und Festungen eingesetzt und schoss Geschosse auf gerader Bahn.
Die Wurfmaschine ist eine Steilfeuerwaffe (Steilfeuer – eine Art von Beschuss im Artilleriewesen, bei der das Geschoss in steilem Winkel abgefeuert wird; üblicherweise von Haubitzen und Mörsern). Die Schussenergie wurde dank starrer Rahmen erreicht, die auf elastischen Seilen aus Pferdehaar befestigt waren. Die ersten Wurfmaschinen wurden vermutlich um das Jahr 500 v. Chr. im heutigen Syrien gebaut. Angeblich hatten auch die Phönizier zur selben Zeit eine ähnliche Schleuderwaffe. Anfänglich bezeichneten die Griechen Maschinen dieser Art als Katapulte (griech. – katapeltai), nach der Übernahme durch die Römer bürgerte sich der Begriff Skorpion oder Balliste ein.