Willkommen im mittelalterlichen Bergwerk. Über eine 15 Meter lange Rampe gelangen wir zu der Stelle, an der die Bergleute arbeiteten. Der Stollen liegt genau unterhalb des großen Flaschenzugs – es lohnt sich, nach oben zu schauen, um die Mechanik und die sog. Wasserkunst zu betrachten, mit der überschüssiges Wasser aus den Gängen abgepumpt wurde. Die Arbeit der Bergleute überwachte der Steiger, auch Aufseher genannt. In jedem Bergwerk gab es normalerweise einen Steiger. Manchmal konnten es auch mehrere sein, insbesondere in größeren Anlagen. Der Steiger war für die Arbeit seiner Untergebenen verantwortlich. Er musste Zimmermann sein, um das Gerüst aufzustellen. Zusätzlich musste er Wissen über die Entwässerung von Bergwerken, die Adern und das Waschen des Abbauguts besitzen. Vor der Schicht gab er Talg für die Lampen und Werkzeug an die Bergleute aus und sammelte dieses nach Schichtende wieder ein. Er trug Sorge für die fleißige und ehrliche Arbeit der Bergleute. Für die Arbeiter war der Steiger die wichtigste Person im Bergwerk. Er war ihr direkter Vorgesetzter und verfügte über großes praktisches Wissen.