Alles begann an einem kalten Januarabend 2011. Wir diskutierten verschiedene Pläne für die Bewirtschaftung des gerade erworbenen Geländes des alten Sägewerks von Złoty Stok. Der Abend plätscherte in angenehmer Atmosphäre in unserem Restaurant auf dem Gelände der Goldgrube dahin und wir entwarfen ein Projekt nach dem anderen. Während des Gesprächs schlug Arek Knych vor, seinen alten Traum zu verwirklichen und mittelalterliche Bergwerksmaschinen in einer Skala von 1:1 nachzubauen. Seine Idee lautete: eine gesamte mittelalterliche Bergwerksiedlung zu rekonstruieren und als Sehenswürdigkeit zur Besichtigung freizugeben. Die Idee wurde weiterentwickelt und kristallisierte sich in den folgenden Wochen und Monaten präzise heraus.
Im April 2011 fanden die ersten Proben und Messungen für das neue Vorhaben statt.
Wir beschlossen den Vorschlag von Arek umzusetzen und auf dem freien Gelände einen Mittelalter-Technikpark zu bauen. Das war im Mai 2011.
Um bauen zu können, muss gelegentlich erst einmal abgerissen werden. Es war einmal ein Sägewerk…und jetzt ist es weg. Juni 2011.
So sah die Landschaft ohne das Sägewerk aus. Juni 2011.
Die Kellerräume des alten Sägewerks – hier entstehen die Henkershütte und das Labyrinth des Schreckens.
Ende August 2011. Das Skelett der Tretmühle ist bereits zu erkennen. Erdarbeiten, soweit das Auge reicht.
Mitte Oktober 2011. Die Tretmühle ist fertig. Arek arbeitet an der Konstruktion des Göpels. Uns erinnert dieses Objekt eindeutig an einen Indianertipi.
Einen Monat später ist der Göpel schon fertig. Wir schreiben den 17. Oktober 2011. Hinter der Tretmühle sind die Arbeiten an der Henkershütte bereits weit fortgeschritten.
So sah die Anlage am selben Tag aus einer anderen Perspektive aus. Hier ist ein großes Gebäude aus ganzen Holzbohlen zu erkennen – die Henkershütte. Im Vordergrund vor dem Göpel ist das bereits befestigte Rad der Stampfermühle zu erkennen. Vor dem Göpel wurden Schienen verlegt, auf denen Karren fahren, die über den Göpelmechanismus angetrieben werden.
Panoramafoto des Parks mit dessen Ideengeber und Baumeister Arek Knych – 19. November 2011. Ganz Złoty Stok drückte Arek und uns die Daumen für die Fertigstellung der Arbeiten. An der Henkershütte fehlen noch Teile der Giebelwände, aber das Dach wird mit einer Plane geschützt. Rechts sind erste Grabungen für den Zaun zu sehen.
Panoramafoto vom 12. Dezember 2011. Die Henkershütte ist fertig. Die meisten Arbeiten am Göpel sind abgeschlossen.
Ende Dezember 2011. Das erste Dach der Stampfermühle ist bereits erkennbar. Die Arbeiten am interessantesten Objekt des Parks haben also begonnen. In der Mühle sind Stampfer zum Zerkleinern von Erz und Wäscher zur Anreicherung zu sehen.
Der selbe Tag – Ansicht rechts.
13. März 2012. Ein trauriges Bild – im Park ist nichts los. Die Arbeiten wurden unterbrochen. Wir hatten gedacht, alle würden sich mit uns über den Fortschritt der Arbeiten freuen. Wir hatten geglaubt, alle würden uns unterstützen und für die neue Sehenswürdigkeit in der Stadt, den Einfallsreichtum und den Fleiß von Arek und natürlich für die Entstehung neuer Arbeitsplätze die Daumen drücken.
Einem Menschen jedoch war unser Erfolg offensichtlich ein Dorn im Auge. Er fand keinen Schlaf mehr, weil andere etwas tolles entwarfen während er in seinem Büro verkümmerte – der Neid ließ ihn nicht mehr ruhig atmen. Die Rede ist vom damaligen Bürgermeister der Stadt Złoty Stok – Stanisław Gołębiowski höchstpersönlich. Bereits am 7. Dezember 2011 denunzierte er uns in einem Schreiben an die Bauaufsichtsbehörde, wonach die Arbeiten illegal seien. Er griff persönlich ein, um die Behörde dazu anzustacheln, unseren Fall zu prüfen und die Arbeiten schnellstmöglich zu unterbrechen.
Und er hatte Erfolg. Im Zuge seiner Anzeige wurde die Bauqualifikation unserer Objekte geändert. Damit waren unsere bisherigen Baugenehmigungen nichts mehr wert. Die Bauarbeiten wurden eingestellt und wir mussten alle Objekte auf das Nachbargrundstück verlegen.
18.-19. April 2012 – anstatt den Park für die neue Saison auf Vordermann zu bringen, eine Werbekampagne zu starten und neue Mitarbeiter einzustellen fuhren riesige Baumaschinen vor und räumten alles ab, was bereits betriebsbereit war. Glaubt uns – uns standen die Tränen in den Augen.
Anstatt eines prächtigen Mittelalter-Technikparks bot sich uns, den Einwohnern der Stadt und den Besuchern ein trauriger Anblick – ein dreckiger, grauer und leerer Platz. Und all das war ausschließlich dem Widerwillen, Neid und der Denunzierung eines einzigen Menschen zu verdanken.
Am langen Maiwochenende 2012 konnte die Besucher ausschließlich ihre Autos auf dem Parkgelände abstellen.
Es gab Momente, in denen wir Złoty Stok aufgeben wollten. Uns hatten mehrere Gemeinden kontaktiert, die uns sofort ein Gelände und ihre Schirmherrschaft für die Arbeiten garantierten – Hauptsache, der Park entsteht auf ihrem Einzugsgebiet. Eine Gemeinde wollte sogar alle Objekte sofort aufkaufen und bot Arek einen Arbeitsvertrag zu guten Bedingungen und mit einem ordentlichen Lohn an.
Wir entschieden uns jedoch dafür, es allen zu zeigen: dass wir es schaffen, unser Werk hier in unserem geliebten Złoty Stok fertigzustellen. Anfänglich erschwerte der Bürgermeister uns die Arbeit auf Schritt und Tritt. Er wandte sich an die Bauaufsichtsbehörde, schrieb einen Brief nach dem anderen, hielt Unterlagen zurück und erschwerte uns die Einholung jedes einzelnen amtlichen Schriftstücks. Aber als die Einheimischen sich hinter uns stellten, begann der Gemeinderat, unbequeme Fragen zu stellen. Ihm wurde klar, dass wir nicht nachgeben würden – und er gab endlich Ruhe. Plötzlich wurden unsere Anfragen effektiv und zügig bearbeitet und – was das wichtigste für uns war – positiv beschieden. Plötzlich wurde all das, was bisher unmöglich schien, wieder möglich. Plötzlich zeigte sich, dass wir keine besondere Hilfe brauchten – es reichte aus, uns keine Steine in den Weg zu legen.
Dank der Unterstützung vieler netter Menschen, dem Wohlwollen der Kreisbehörden und Beamten sowie der harten Arbeit der Architekten gelang es uns, die kompletten Unterlagen neu zusammenzustellen. Am 11. Dezember 2012 erhielten wir die Baugenehmigung für unseren Park.
5. Januar 2013 – die Objekte konnten wieder an ihren angestammten Platz zurückgebracht werden.
Freude, lachende Gesichter, Arbeitseifer. Erleichterung, dass das Wetter gehalten hat. Obwohl es regnete und der Wind etwas störte, gelangen die Arbeiten hervorragend. Alle Objekte wurden unbeschädigt und komplett wieder an ihrem Bestimmungsort aufgestellt. Wir konnten endlich die Arbeiten an der Fertigstellung des Platzes wieder aufnehmen.
Die Arbeiten wurden im doppeltem Tempo wieder aufgenommen. Wir mussten die verlorene Zeit wettmachen. Besonders auch deshalb, weil das Wetter günstig war. Auf dem Platz wartet der fertige Zaun unter Planen auf die Montage. Der Bagger hingegen grub die entsprechenden Löcher für den Zaun.
Später viel Schnee und die Welt erschien noch schöner. Die Arbeiten mussten nicht unterbrochen werden. Jetzt war Zeit dafür, alle Details erneut anzupassen, die Drehteile auszuwuchten und zusätzliche Elemente und Zubehör zu montieren. Auf den Panoramafotos ist bereits das Aquädukt zu sehen, dass die Mühle mit Wasser versorgt. Auch der Flaschenzug ist bereits erkennbar.
27. Januar 2013
2. März 2013 – heute kam nach vielen Tagen endlich wieder die Sonne heraus! Unser Park hat einen neuen schicken Zaun, die Henkershütte Fenster und auf dem Platz steht bereits der Leonardo-Panzer (bedeckt mit einer blauen Plane).
5 marca 2013 też zimowo
20 marca 2013
12 kwietnia 2013
20 kwietnia 2013
23 kwietnia 2013
23 kwietnia 2013 wieczorem
24. April 2013 Am Morgen – eines der letzten Fotos der Rubrik „Entstehungsgeschichte des Technikparks”. Die Bauarbeiten wurden bereits abgeschlossen und uns blieb nur noch, das Gelände aufzuräumen, Rasen zu sähen und auf die ersten Besucher zu warten. Am 24. April wurden die Aufräumarbeiten abgeschlossen. Das Mühlrad lief an und wir montierten die Infotafeln und Banner. Es hat also genau 2 Jahre gedauert, um unsere Ideen vom Januar 2011 in die Realität umzusetzen.
19. Mai 2013 – das letzte montierte Element des Parks war die Spitze auf dem Göpel. Dort weht nun stolz die Flagge mit dem Logo des „Mittelalter-Technikparks“ – unser persönliches Tüpfelchen auf dem i! Dank der Unterstützung des Försters konnten wir das Gelände zusätzlich etwas begrünen.
Das ist natürlich nicht alles – nun werden wir uns daran machen, weitere Exponate zur mittelalterlichen Handwerks- und Bergbaugeschichte zu bauen und auszustellen. Wir haben noch viel freien Platz und planen, den Park um weitere interessante Sehenswürdigkeiten zu erweitern.
Toll, nicht? ES HAT SICH GELOHNT!!!